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Heftige Diskussionen und extreme Positionen

 

Zyperns orthodoxe Bischöfe weiter zur Ukraine uneins

 

Von Heinz Gstrein

Nikosia. Die Bischofssynode der Kirche von Zypern hat am 25. November nachträglich den Alleingang ihres Erzbischofs Chrysostomos II. mit Kommemorierung des Metropoliten Epifanij Dumenko von Kiew beim Gottesdienst toleriert. Dieser persönliche Schritt zur Aufnahme der Gebetsgemeinschaft stelle aber weder eine Anerkennung von dessen interorthodox umstrittener Autokephalen Kirche der Ukraine noch eucharistische Gemeinschaft mit ihr dar. Dafür müsste erst gesamtorthodoxer Konsens gesucht und gesichert werden.

Damit bleibt die zyprische Kirche klar hinter jener von Griechenland und dem Patriarchat Alexandria zurück, deren Oberhirten vor Chrysostomos II. als einzige in der Orthodoxie nach dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. das von diesem kreierte ukrainische Kirchenoberhaupt in die „Diptychen“, die liturgische Liste der Patriarchen und autokephalen Erzbischöfe aufgenommen hatten. In Alexandria hatte die Synode zur Kommemorierung von Epiphanij durch Patriarch Theodoros II. einfach geschwiegen, während in Athen Erzbischof Hieronymos Liapis ausdrücklich zur Handhabung der Ukrainefrage ermächtigt wurde. Worauf er am 19. Oktober 2019 bei einer Konzelebration mit Bartholomaios in Saloniki Metropolit Epifanij in den liturgischen Fürbitten kommemoriert hat.

Auf Zypern fand die durch Metropolit Georgios Papachrysostomou vorgeschlagene Kompromissformel der persönlichen Entlastung von Erzbischof Chrysostomos II. für sein Vorpreschen bei gleichzeitig weiterer Zurückhaltung des zyprischen Episkopats mit Anerkennung des Herauslösens der ukrainischen Orthodoxen aus dem Moskauer Patriarchat in der Synode eine Mehrheit von zehn zu sieben Stimmen. Die Vertreter der russophilen Minderheit erklärten jedoch sofort, diesem Beschluss die Anerkennung zu verweigern. Sie wollen in der Ukraine das Festhalten an dem nicht autokephalen, sondern innerhalb der Russischen Orthodoxen Kirche nur „autonomen“ Kiewer Metropoliten Onufrij Berezovski und auf Zypern eine Absetzung von Erzbischof Chrysostomos II. betreiben.

Damit ist der gesamtorthodoxe Ukraine-Konflikt von einer Auseinandersetzung zwischen Patriarchaten und Autokephalkirchen in das Innere von Gliedern der Orthodoxie hineingetragen worden. In Griechenland zeichnet sich eine solche Auseinandersetzung wie jetzt auf Zypern schon länger, doch noch nicht so heftig ab.

Bezeichnend für die angeheizte Stimmung auf der Insel war es, dass bei der Pressekonferenz nach Abschluss der Synodalsitzung der Abt-Metropolit des Marienklosters Kykkou, Nikiphoros Kykkotis, außer Fassung geriet und den führenden zyprischen Kirchenjournalisten Aris Viketos grob anfuhr: „Halt den Mund, du ordinärer Schuft!“ Später entschuldigte er sich bei Viketos, der ihm unterstellt hatte, sich nicht an die Kirchengesetze zu halten, sondern Weisungen vom Moskauer Patriarchat zu befolgen.

Inhaltlich vertritt nun den extremsten Standpunkt in Sachen Ukraine Christos Oikonomou, Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Nikosia. Für ihn sind Metropolit Epifanij Dumenko und sein Episkopat nicht nur Schismatiker: Sie könnten auch keine gültigen Sakramente spenden, weshalb die von ihnen gespendeten Weihen ungültig seien.

Die sieben oppositionellen Metropoliten und Bischöfe betrachten sich nicht an den auf der jüngsten Synode erzielten Kompromiss gebunden. Sie wollen – wie es ihr Sprecher Isaias Georgakis von Tamasos ausführt – zwar nicht die Kirchengemeinschaft zu ihrem Erzbischof abbrechen, aber nicht mehr mit ihm konzelebrieren. Chrysostomos II. drohte darauf in der zyprischen Alpha-TV Ende November mit einem scharfen Vorgehen: „Wer sich weigert, mit mir die Eucharistie zu feiern, wird bestraft. Notfalls sogar mit Absetzung!“

Der nächste Schlagabtausch zwischen den beiden Kirchenparteien in der Orthodoxie von Zypern wird für den 1. Dezember erwartet, an dem die Heilige Synode sich mit der Corona-Pandemie und der Verabschiedung des Kirchenbudgets für 2021 zu befassen hat.

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