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Trauer um “Art Carnuntum”-Intendant Piero Bordin

 

Dem orthodoxen Christen Bordin, Sohn eines venezianischen Vaters und einer griechischen Mutter, waren Ökumene und Religionsfreiheit Herzensanliegen

Prof. Piero Bordin, Gründer und Intendant des Welttheaterfestivals “Art Carnuntum”, ist am Freitag (12. März) im Alter von 73 Jahren in Wien gestorben. Bordin war beim Begräbnis seiner Schwiegermutter auf dem Wiener Zentralfriedhof mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen und starb in der Folge im Krankenhaus.

Bordin wurde am 24. Juli 1947 als Sohn einer aus Athen stammenden Mutter und eines venezianischen Vaters in Wien geboren, studierte an der Universität für Angewandte Kunst und arbeitete zunächst als Schüler und Mitarbeiter von Peter Weibel als bildender Künstler. Er gehörte der orthodoxen Kirche an.

1989 gründete Piero Bordin das Festival “Art Carnuntum”, das in Symposien und Theater-Aufführungen v. a. im Amphitheater Petronell-Carnuntum und in Schloss Hof einerseits die Erinnerung an die kulturhistorisch bedeutsame Stätte hochhielt und andererseits mit Aufführungen aus allen Weltteilen die Theatertradition der Antike fortführte. Seiner Begeisterung und Theaterleidenschaft war es zu verdanken, dass prominente Theatermacher und -gruppen vom La MaMa Theater New York bis zum Londoner Globe Theatre immer wieder gerne nach Carnuntum kamen.

2017 wurde Bordin der Berufstitel Professor verliehen, 2018 erhielt er einen päpstlichen Orden. Die Überreichung des Ritterkreuzes des Silvesterordens nahm Kardinal Christoph Schönborn vor.

Bordin: Toleranzidee in Carnuntum entstanden

Im Jahre 2008 erinnert Bordin mit einem großen Event in Carnuntum daran, dass am 11. November des Jahres 308 mit der Kaiserkonferenz ein großes welthistorisches Ereignis auf heute österreichischem Boden stattfand, bei dem Weichen für die Zukunft gestellt wurden. Wie der Intendant damals darlegte, sei 308 die Religionsfreiheit bei der Konferenz in der Spätantike erstmals in den Mittelpunkt der politischen Diskussion gerückt worden. Denn mit der politischen Neustrukturierung des Römischen Reiches in eine “Tetrarchie”, die in Carnuntum beschlossen wurde, sei auch der Weg zur Proklamierung der Religionsfreiheit geebnet worden, zunächst durch Kaiser Galerius 311 im Osten, dann 313 durch die gemeinsame Mailänder Vereinbarung im ganzen Reich.

Im Rahmen des Projekts “Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt” setzte Bordin mit Toleranz-Denkmälern auch Akzente in Nis (der Heimatstadt von Kaiser Konstantin) und in Nikomedia (dem heutigen Izmit in der Türkei). Der engagierte orthodoxe Christ peilte zudem einen “Carnuntum-Tag im Zeichen der Religionsfreiheit” an. “Wir leben in einer Zeit, in der wir tagtäglich von Christenverfolgungen hören, davon, dass Menschen wegen ihrer religiösen Überzeugung verfolgt, benachteiligt, an den Rand gedrängt, ja getötet werden”, betonte er. Vom antiken Carnuntum sei ein Programm des Respekts vor religiösen Überzeugungen ausgegangen, ein “Impuls der Freiheit und des Respekts”, der bis heute nicht erloschen sei.

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