Interviews

Interview mit dem Karikaturisten Markus Szyszkowitz

Konstantinos Apostolopoulos*

Was ist Ihre Beziehung zu Griechenland?

Ich bin seit 14 Jahren mit einer Schauspielerin aus Athen zusammen, wir haben 2 gemeinsame Kinder, und sind regelmäßig (jeden Sommer) in Athen und N-GR bei der erweiterten Familie zu Besuch. Natürlich hat sich durch die persönliche Beziehung und den damit verbundenen vertieften Einblick in die jüngere Geschichte und Politik des Landes auch meine Einstellung zu Griechenland und Perspektive grundlegend geändert (von einer distanziert mitteleuropäischen zu einer direkt betroffenen Griechischen/ bzw. grekophielen)

Wie sind Sie politischer Karikaturist geworden? Was hat Sie dazu bewogen?

Ich bin in einer Grazer Künstlerfamilie aufgewachsen und war damit sehr früh mit den bildenden Künsten konfrontiert und zu eigenen graphischen Ambitionen motiviert. Zusätzlich hat mich mein Vater, der nicht nur Kunst, sondern auch Geschichte unterrichtet hatte, sehr früh für beide Themen (inklusive Zeitgeschichte und Politik) begeistern können, und beides hat sich auch sehr anschaulich in den Asterix-Comic-Bänden verbunden, von denen er immer die aktuellste Ausgabe nach Hause gebracht hat. D. h. ich bin mit Asterix aufgewachsen, und wollte von klein auf Comiczeichner werden.

 

Was hat Sie in den letzten Jahren an der politischen Entwicklung Griechenlands beeindruckt?

V. a. hat mich beeindruckt, wie man am Beispiel Griechenlands/ bzw. an der manipulativ erzwungenen Opferrolle Griechenlands einen Trend der internationalen Politik und v.a. der Politik im sog. „Werte-Westen“ beobachten konnte: nämlich weg von einer Politik für die Menschen und Bürger, hin zu einer Politik im Sinne einer abgehobenen Elite von internationalen Konzernen und privaten Finanzinstitutionen und gegen die Menschen, die diese „Polit-Marionetten“ eigentlich vertreten und repräsentieren sollten. Eine Erkenntnis, die ich tatsächlich erst in diesen letzten 14 Jahren gewonnen habe, da ich davor auch in meiner Arbeit als politischer Karikaturist eher noch wenig reflektiert die verzerrte Darstellung, die in unseren Medien vorherrscht, illustriert hatte. Besonders beeindruckend war auch die tragische Figur des Alexis Tsipras, der sich – in Rekordzeit – in Brüssel sein „Rückgrat“ brechen hat lassen, und sich vom ambitionierten, engagierten „Kämpfer für das einfache Volk“ zu einem EU-Apparatschik erpressen ließ, der dann rücksichtslos gegen das eigene Volk gearbeitet hat (wie man es von seinen Kollegen in der EU schon gewohnt ist).

Welche Faktoren werden bei den nächsten Wahlen in Österreich eine entscheidende Rolle spielen?

Ich hoffe, dass immer mehr Menschen aufwachen, und den vorhin beschriebenen Politik-Trend der „etablierten“ Parteien durchschauen. Trotz einseitiger (propagandistischer) Darstellung in den „Main-Stream-Medien“ fliegen immer mehr von den Lügen auf, mit denen man die Bürger in den letzten Jahren unter Kontrolle gehalten hat, und man erkennt auch schon in Regionalwahlen eine Bewegung weg von den „großen“, „etablierten“ Parteien (die leider fast EU-weit derweil noch die Regierungen stellen, auch in Ö. und GR.) hin zu kleineren bürgernäheren Bewegungen, die ein Engagement für die Menschen suggerieren, selbst wenn sie sich etwa „kommunistisch“ nennen (Salzburg) oder bewusst aus den etablierten Parteien ausgetreten sind (Innsbruck). Die größte Enttäuschung (europaweit) ist wohl die (ehemalige) „Grün“-Bewegung, die eine noch radikalere Abkehr von ihren ursprünglichen „Werten“ (Umwelt, Frieden, … etc.) und von den Menschen vollzogen haben, als vorhin bei Tsipras beschrieben: ein Wandel hin zu abgehobenen, fast faschistoiden Sekten mit pseudoreligiösen Dogmen, die sie den Menschen mit aller Gewalt aufzuzwingen versuchen.

 

Wie würden Sie einen österreichischen und wie einen griechischen Wähler skizzieren?

Da ich beide Wähler schon „stereotypisiert“ habe, beantworte ich die Frage mit Bildern:

 

 

 

 

 

 

 

 

* Konstantinos Apostolopoulos ist Rechtsanwalt und Journalist und lebt und arbeitet in Wien und Patras.

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