Culture Georg Gstrein

AG18: Time Travels, Christina Papaioannou, Yassonas Megoulas

Time Travels

Christina Papaioannou
Yassonas Megoulas
12.9.-7.10.2023

Vernissage 12.9. 18

 

Die Serie von Werken, die Yassonas Megoulas in der AG18 präsentiert, ist eine Hommage an seinen Großvater. Megoulas unternimmt eine Zeitreise ins Persönliche und erforscht familiäre Wurzeln. Gemalt hat er nach Fotos, die der Großvater als nicht entwickeltes Material, als Konvolut von Negativen hinterlassen und die Yassonas, während der Covid-Quarantäne zufällig im Haus seiner Vorfahren gefunden hat.

Der Großvater, Arzt und Forscher, hatte eine Leidenschaft für die Fotografie. Er war schon gestorben, bevor Yassonas geboren wurde. Seine Fotos boten dem Enkel Gelegenheit, sich dem Großvater, dem Vater seiner Mutter, und dessen Welt-Wahrnehmung zu nähern, der Historie und der Familiengeschichte. „Die Fotos haben in mir den Wunsch geweckt, sie mit meinem eigenen Rhythmus und meiner eigenen Leidenschaft, die im Bereich der Malerei liegt, festzuhalten.“

Der Großvater, ein gebürtiger Franzose, war ein umtriebiger und weitgereister Forscher. In den 1930er Jahren avancierte er zum Direktor des Pasteur-Instituts in Athen. Seine Fotos zeigen seine besondere Liebe zur griechischen Landschaft, den sagenumwobenen Altertümern, zu Mythen und Archetypen. „Etwas, das ich wahrscheinlich unbewusst geerbt hatte und das in den letzten Jahren zum Thema meiner Arbeit wurde.“

Yassonas Megoulas ist ein universeller Gestalter. Ein international renommierter Maler von Murals ebenso wie von Bildern auf Leinwänden und Papier, Bildner von Skulpturen, Fotokünstler und Filmemacher.

Christina Papaioannous Arbeiten heißen „Aphrodite´s Dream“, „The Fable of the Orange“ oder „The Tale of the Unbreakable Jar”. Sie erzählen Geschichten, die von der Vergangenheit, über die Gegenwart bis in die Zukunft reichen. Genährt aus ihren kulturellen und künstlerischen Wurzeln, von griechischen Dramen, Komödien, Mythologien. Betrachter tauchen in farbenfrohe Collagen ein, die mit den vielfältigsten Formatierungen Mikrogeschichten erzählen. Zu entdecken sind eine Vielzahl unterschiedlicher Ursprünge für die Kompositionen, die verlangen, sich in die Bilder zu vertiefen, um Zusammenhänge, das Ganze wahrzunehmen. Sie verwendet Pixel, zeigt botanische Motive, Tiere, altgriechische Architektur, Stiche der Renaissance, Kinderzeichnungen und Referenzen zu eigenen anderen Arbeiten. Durch die digitale Bearbeitung der Bilder entstehen neue Strukturen, die manuell auf die Leinwand aufgetragen werden. Es findet eine Wiederverwendung bereits vorhandener Daten statt, die sie in die materielle Realität zurückführt.

„Ich erforsche so die Rolle der Malerei im digitalen Zeitalter. Indem ich dynamische Gemälde mit leuchtenden Farben schaffe, die durch Fragmentierung, individuelle Mikrogeschichten sowie Momente reiner Abstraktion aufgebaut sind.“

Christina Papaioannou und Yassonas Megoulas sind anwesend.

 

 

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