Wiener Lesepat*innen fördern Mehrsprachigkeit bei Volksschüler*innen
Am 26. September wird die Sprachenvielfalt Europas gefeiert: Am Europäischen Tag der Sprachen geht es um die Wertschätzung von Sprachen und die Förderung von Mehrsprachigkeit. Das Projekt „Muttersprachliche Lesepat*innen“ der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien setzt dafür in der Volksschule an. Ehrenamtlich tätige Lesepat*innen lesen Kindern in Wiener Volksschulen in ihrer Erstsprache vor.
Wien – Stadt der Sprachen
Über 80 Prozent der Wiener*innen können sich im Alltag in zwei oder mehr Sprachen unterhalten und mehr als die Hälfte der Wiener Schüler*innen sprechen zwei Sprachen oder mehr.
Vizebürgermeister, Bildungs- und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr möchte die Sprachenvielfalt in der Stadt fördern: „Sprachen öffnen Türen und sorgen für mehr Verständnis. Unterschiedliche Sprachen und ihre Dialekte gehören geschützt und gefördert. Das Projekt der Lesepat*innen ist ein Beispiel von gelebter Integration und es bestärkt den sozialen Zusammenhalt.“
Mehrsprachigkeit fördert die Integration
Beim Projekt „Muttersprachliche Lesepat*innen“ der Abteilung Integration und Diversität lesen Lesepat*innen Volksschüler*innen in ihrer Erstsprache vor. Fast 80 Wiener*innen bringen sich im Projekt ehrenamtlich ein. Die Lesepat*innen sind derzeit in 20 Volksschulen im Einsatz. Vorgelesen wird je nach Bedarf in 19 unterschiedlichen Sprachen, von Englisch über Bosnisch bis Vietnamesisch.
„Ich freue mich, dass ich Kinder bei ihrem Spracherwerb unterstützen kann. Durch die Lesestunde bekommen sie Wertschätzung für ihre Sprachkenntnisse. Zusätzlich hilft die Beschäftigung mit der Erstsprache beim Deutschlernen“, erzählt die Lesepatin Duygu Ildan von ihren Erfahrungen. Sie liest Kindern in einer Volksschule im 8. Bezirk auf Türkisch vor.
Das Projekt „Muttersprachliche Lesepat*innen“ wird von der Abteilung Integration und Diversität in Kooperation mit der Bildungsdirektion Wien und den Büchereien Wien durchgeführt. Mehrsprachigen Lesestoff bietet z. B. die Kinderbücherei der Weltsprachen in der Hütteldorfer Straße im 15. Bezirk mit fast 14.000 Medien in über 50 Sprachen.
Die Förderung von Mehrsprachigkeit ist den Wiener*innen ein Anliegen. Zwei Drittel der Befragten einer vom SORA Institut 2023 durchgeführten Studie gaben an, dass nicht nur Deutschkenntnisse, sondern auch die Förderung von Mehrsprachigkeit eine wichtige Integrationsmaßnahme sei.
Mehrsprachigkeit in der Stadt
Die Abteilung Integration und Diversität widmet ihren Jahresschwerpunkt dem Thema Mehrsprachigkeit. Neue Erklär-Videos in unterschiedlichen Sprachen zu Themen wie u. a. Arbeit, Bildung und Aufenthaltsrecht sollen Neuzugewanderten bei ihrem Start in Wien helfen. In der Dialogreihe „Dein Wien. Deine Stadt“ und im „Community Forum“ steht Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt, und für 2024 ist ein Förderschwerpunkt zum Thema Mehrsprachigkeit geplant.
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